Die Rückfahrkamera ist ein äußerst praktisches Feature, das nicht nur das Einparken erleichtert, sondern auch die Sicherheit erhöht. Für Besitzer von BMW- und MINI-Fahrzeugen besteht oft der Wunsch, dieses Feature nachzurüsten. Dabei gibt es jedoch einige wichtige Aspekte zu beachten, insbesondere bei neueren Fahrzeugmodellen.
Nachrüstung der Rückfahrkamera bei älteren BMW- und MINI-Modellen:
Bei älteren BMW- und MINI-Fahrzeugen, die vor etwa 2018 produziert wurden, ist die Nachrüstung einer Rückfahrkamera meist relativ unkompliziert. In diesen Modellen lässt sich die Kamera oft als eigenständiges System in das bestehende iDrive-System integrieren.
• Vorteile:
• Mehr Sicherheit in unübersichtlichen Parksituationen
• Kompatibel mit bestehenden iDrive-Displays.
• Originalgetreue Integration und hochwertige Bildqualität.
• Ablauf:
1. Installation der Rückfahrkamera in der Heckklappe oder Stoßstange.
2. Verlegen der notwendigen Kabelstränge bis zur Headunit, Sicherungskasten, Bordnetzsteuergerät.
3. Programmierung und Codierung, um die Kamera im iDrive-System zu aktivieren.
Nachrüstung bei neueren Modellen. Warum es komplizierter wird:
Neuere BMW- und MINI-Modelle, insbesondere ab ca. 2018, verwenden ein komplexeres Assistenzsystem, in dem die Rückfahrkamera nicht mehr als einzelnes Modul erhältlich ist. Stattdessen ist die Kamera Teil eines größeren Parkassistenz-Pakets. Dieses Paket bietet zusätzliche Funktionen wie:
• Selbstständiges Ein- und Ausparken: Das Fahrzeug übernimmt die Lenkarbeit beim Ein- und Ausparken.
• Parklückenerkennung: Sensoren scannen beim Vorbeifahren potenzielle Parkplätze.
• Erweiterte Sensorik: Zusätzliche PDC-Sensoren (Park Distance Control) an Vorder- und Rückseite.
Herausforderungen bei der Nachrüstung:
1. Hardware: Für die vollständige Nachrüstung des Parkassistenzsystems müssen zusätzliche Sensoren an der Vorder- und Rückseite sowie entsprechende Steuergeräte installiert werden.
2. Software und Codierung: Nach der Installation ist eine umfangreiche Programmierung notwendig, um die neuen Funktionen ins Fahrzeug zu integrieren.
3. Kosten: Die Nachrüstung des gesamten Systems ist deutlich aufwendiger und damit auch teurer als die einfache Integration einer Rückfahrkamera.
Warum kein Software-Update möglich ist:
Bei Fahrzeugen, die nur mit einer nachgerüsteten Rückfahrkamera ausgestattet werden, ist diese oft nicht updatefähig. Das liegt daran, dass BMW und MINI die Software nur für Fahrzeuge mit vollständigem Parkassistenzsystem freigeben. Ein nachträglich eingebautes Einzelsystem bleibt daher isoliert und erhält keine Updates, die beispielsweise die Bildverarbeitung oder Funktionalität verbessern könnten. Lösungen für die Nachrüstung
1. Einzelne Rückfahrkamera:
• Empfehlenswert für Modelle bis ca. 2018 • Ab ca. 2018 trotzdem möglich mit Einschränkungen
• Weniger aufwendig und kostengünstiger.
2. Komplettes Parkassistenzsystem:
• Optimal für Fahrer, die erweiterte Funktionen wie automatisches Einparken in Verbindung mit der Rückfahrkamera wünschen.
• Setzt allerdings eine deutlich umfangreichere Nachrüstung voraus, was den Preis erhöht.
Fazit
Die Nachrüstung einer originalen Rückfahrkamera bei BMW und MINI ist grundsätzlich machbar, der Aufwand und die Kosten hängen jedoch stark vom Modell und der gewünschten Funktionalität ab. Während ältere Modelle relativ einfach nachgerüstet werden können, erfordert die Integration bei neueren Fahrzeugen oft die Installation des gesamten Parkassistenzsystems.